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Grandioser, spannender Abschluss der Hulda-Trilogie

Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, kehrt nach einem Schicksalsschlag gerade wieder in ihren Beruf zurück. Um sie bei der Wiederaufnahme der Arbeit zu unterstützen, wird Hulda von ihrem Chef mit einem neuen Fall betraut: Mehrere Leichen wurden in einem abgelegenen Bauernhaus im Osten des Landes gefunden, und alles deutet darauf hin, dass sie dort schon seit einigen Wochen liegen. Was ist während der Weihnachtstage geschehen, als das Bauernhaus durch einen Schneesturm vom Rest der Welt abgeschnitten war? Und gibt es ein Entkommen vor der eigenen Schuld?

Nebel ist der packende Abschluss der Hulda-Trilogie. Obwohl man kaum Abschluss sagen kann, da die Geschichte sich ca. 20 Jahre vor dem ersten Teil abspielt und somit eigentlich der Anfang ist.

Man fiebert als Leser mit den Charakteren mit und, da man auch oft ihre Gedanken kennt, oder sich diese aus dem Kontext zusammenreimen kann, ist man mittendrin. Hulda ist die Person, die man schon von den ersten beiden Teilen kennt. Ich mag sie als Charakter, aber durch ihre Lebensumstände hat sie eine eher harte Schale. In diesem Teil erfährt dreht es sich auch über ein Ehepaar, Erla und Einar, welches abgeschieden auf dem Land lebt und einen Bauernhof bewirtschaftet.

Ich habe diesen Teil wieder verschlungen, da die Handlung absolut spannend ist und ich unbedingt wissen wollte, was mit Hulda passiert ist. Sie ist, als Kommissarin, natürlich die Hauptperson, aber Erla war eigentlich die zweite Hauptperson. Der Thriller ist so gut geschrieben, dass man an so manches Detail später in der Story wieder erinnert wird und es einen Sinn ergibt und ich wurde so manchmal schon von der Handlung überrascht.

Natürlich könnte man diesen Teil lesen, ohne die anderen zu lesen. Ich denke aber, dass man viel von Hulda verpassen würde. Erst nachdem man ihre ganze Geschichte kennt, versteht man sie besser und ohne dieses Wissen entgeht einem sehr viel. Außerdem, warum auf die anderen beiden Teil verzichten? Alle drei sind spannend und so gut geschrieben, dass sie auf jeden Fall zu meinen Lieblingstrilogien zählen!

Mich hat die Reihe überzeugt, und dieser Teil war fast mein Lieblingsteil der drei. Gelungener Abschluss und absolut empfehlenswert!

„Nebel“ von Ragnar Jónasson ist am 21. September 2020 beim btb Verlag erschienen.

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Normale Menschen

Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Eine Geschichte über Faszination und Freundschaft, über Sex und Macht.

Nachdem ich das Buch auf gefühlt jedem instagram und youtube channel gesehen habe, war die Entscheidung leicht, was ich als nächstes lesen soll. Schon alleine das Cover ist ein Hingucker und das Buch ist qualitativ einwandfrei gemacht, wirklich schön.

Connell und Marianne sind zwei komplizierte Menschen, die beide ihr „Päckchen“ zu tragen haben und sich einfach nur im Leben zurechtfinden wollen. Man erfährt als Leser am Anfang wenig über die Beiden, aber im Laufe des Buches, wie auch im Leben, lernt man die beiden besser kennen und verstehen. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass die beiden „Harry & Sally“ aus dem gleichnamigen Kinofilm ähneln, da man mitfiebert ob sie zusammenkommen/ -bleiben, oder nicht. Aber wenn, dann sind die beiden sehr verkorkste (oder auch sehr menschliche) Harry & Sally, perfekt für 2020.

Der Schreibstil war für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Sally Rooney verzichtet darauf, Aussagen und Gespräche der Charaktere als solche zu kennzeichnen. Ich musste daher am Anfang ein paar Textstellen mehrmals lesen um zu wissen, dass etwas gesagt wurde und wer das jetzt gesagt hat. Aber ich habe mich im Laufe des Buches daran gewöhnt und nach ein paar Kapiteln flüssig gelesen.

Die Autorin beschreibt Situation alles sehr detailliert und das könnte langatmig wirken, tat es bei mir aber nicht. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und fand ihre Ausführungen hilfreich um mir alles gut vorstellen zu können und mitten in der Situation zu sein.

Normale Menschen ist sehr empfehlenswert und verdient den Hype! Eine Liebesgeschichte, die doch irgendwie keine ist, sondern mehr ein Ausschnitt aus zweier Leben.

„Normale Menschen“ von Sally Rooney ist am 17. August 2020 beim Leuchterhand Verlag erschienen.

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Charlie’s Familiengeschichte geht weiter

Nie wieder wollte Charlie Lager in ihren Heimatort Gullspång zurückkehren. Doch die brillante Stockholmer Ermittlerin ist gezwungen, diesen Schwur zu brechen, als sie von einem ungelösten Fall Wind bekommt: Vor dreißig Jahren verschwand die sechzehnjährige Francesca aus Gullspång und wurde nie gefunden. Das große verfallene Herrenhaus ihrer Familie steht seitdem leer. Sobald das düstere Gebäude vor Charlie aufragt, spürt sie, dass ihr dieser Fall alles abverlangen wird – denn sie erinnert sich dunkel an diesen Ort. Und Charlie ahnt, dass sie alles zu verlieren hat: Wenn sie die Wahrheit um Francescas Verschwinden ans Licht zerrt, kann sie ihr eigenes Leben für immer zerstören.

Hagebuttenblut hat mir fast besser gefallen als das erste Buch, Löwenzahnkind. Als Leser kenn man Charlie Lager jetzt schon ein wenig und für mich war es dadurch entspannter. Beim ersten Buch habe ich nie das Gefühl gehabt Charlie zu kennen oder auch besonders zu verstehen, aber jetzt hat sie sich wie eine alte Bekannte gelesen und ich war neugierig mehr über sie und ihre Mutter zu erfahren.

Die Struktur ist dem Vorgängerbuch sehr ähnlich. Die Tat, wieder ein verschwundenes Mädchen, dient auch hier wieder mehr als Katalysator um Charlie’s Geschichte zu erzählen. Dadurch ist das Geheimnis um das verschwundene Mädchen nicht die Hauptgeschichte, und dies fand ich in diesem Buch besser gelöst (oder ich habe mich daran gewöhnt). Spannung per se gibt es für mich nur wenig, aber ich wollte trotzdem nach jedem Kapitel wissen wie es weitergeht.

Ich finde Hagebuttenblut ist eine gelungene Fortsetzung und kann sie jedem empfehlen, der den ersten Teil gelesen hat. Neueinsteiger werden es etwas schwerer haben mit diesem Teil zu beginnen, da doch sehr viel auf die Geschehnisse von Löwenzahnkind aufgebaut wird.

„Hagebuttenblut“ ist am 13. Juli 2020 beim Penguin Verlag erschienen.

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Hulda’s Vergangenheit

Genau wie der erste Teil, „Dunkel“, hat mich auch dieser Thriller komplett überzeugt. Ich konnte wieder nicht das Buch aus der Hand legen und hab es so ziemlich auf einmal verschlungen!

Obwohl ich vorher etwas vor der Idee zurückgeschreckt bin, dass die Bücher in umgekehrter Reihenfolge erzählt werden (Buch 1 ist der Schluss, Buch 3 der Anfang), hat es nur ein paar Seiten gedauert und ich war voll in der Geschichte drin und wollte wissen wie es weitergeht.

Der erste Teil des Buches befasst sich weniger mit Hulda, aber irgendwie läuft alles so schön zusammen, dass es die andere Storyline braucht und alles sofort verziehen wird. Man erfährt auch wieder ein Stück mehr von Hulda’s Vergangenheit und das Puzzle um ihre Geschichte wird ein Stück weiter gelöst und ergibt ein schönes Gesamtbild.

Da das Verbrechen in diesem Teil auf einer Insel spielt, hatte ich in manchen Momenten das Gefühl an „Und dann gab’s keines mehr“ von Agatha Christie erinnert zu werden, aber es ist dann doch auch sehr verschieden. Auf jeden Fall ist es bis zum Schluss spannend und ich bin schon sehr auf den Anfang/ Schluss der Reihe gespannt und kann es kaum erwarten!

„Insel“ von Ragnar Jónasson ist am 13. Juli 2020 im btb Verlag erschienen.

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Schildkröte, Senioren-WG und Mordfälle – wer kann da wiederstehen

„Eigentlich hat Agnes Sharp mit der Hüfte, dem Treppenlift und den Bewohnern ihrer umtriebigen Senioren-WG genug zu tun. Und dann ist da auch noch die Tote im Schuppen. Und die Tote im Nachbarsgarten. Ganz klar: das englische Idyll trügt, und ein perfider Mörder hat es auf alte Damen abgesehen! Kurzentschlossen machen sich die streitbaren Senioren samt Schildkröte auf Mörderjagd – eine Suche, die sie nicht nur auf das trügerische Parkett des örtlichen Kaffeetreffs führt, sondern auch in den dubiosen Lindenhof und schließlich tief in die eigene Vergangenheit. Denn auch Agnes und ihre Mitbewohner haben das eine oder andere Geheimnis zu hüten …“

Ich mag Leonie Swann’s Bücher seitdem ich mit Begeisterung die Schafkrimis „Glennkill“ und „Garou“ gelesen hatte (welche auch sehr zu empfehlen sind). Als ich im Klappentext zu „Mord in Sunset Hall“ dann auch noch bemerkt habe, dass eines meiner Lieblingstiere, Schildkröte, darin vorkommt, musste ich das Buch einfach lesen.

Die Charaktere in der Senioren-WG sind sehr amüsant gemacht und auch realitätsnah. Sie wachsen dem Leser sofort ans Herz und man fiebert mit ihnen das Rätsel zu lösen. Die liebenswerten Senioren haben aber auch ihre Geheimnisse und manchmal weiß man als Leser, oder auch mitunter die Charaktere selbst, nicht ob man ihnen trauen soll.

Das Buch hat einen gewissen Humor und bringt den Leser zwischendurch zum Schmunzeln, was die ganze Geschichte auflockert und sympathischer macht. Der Krimi und die Geheimnisse sind spannend erzählt und es gibt so manche Überraschungen. Das Buch rückt auch die „Wehwehchen“ des Alters in den Vordergrund und wie man sich seinen Lebensabend vorstellt. Dies regt auch zum Nachdenken an und rückt ein Thema in den Vordergrund, worüber viele, besonders jüngere Menschen, nicht viel nachdenken.

Fazit: Spannung gepaart mit liebenswerten Charakteren und etwas Humor – wer kann da wiederstehen?

„Mord in Sunset Hall“ von Leonie Swann ist am 25. Mai 2020 im Goldmann Verlag (Verlagsgruppe RandomHouse) erschienen.

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So glaubhaft, es könnte Wirklichkeit sein

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„Der von schwerer Krankheit gezeichnete Pharmaunternehmer Frank Linden will auspacken. Er heuert einen Journalisten an, der hochbrisante Informationen über Lindens Unternehmen veröffentlichen soll. Doch bei der Übergabe des Materials werden beide erschossen. Michael Sander, der mit dem Journalisten befreundet war, ermittelt auf eigene Faust. Er schafft es, in den Besitz des Geheimmaterials zu gelangen. Parallel wird Kommissarin Lene Jensen auf den Fall angesetzt und recherchiert im privaten Umfeld des Pharmaunternehmers. Sie stößt auf eine Spur, die in einen ungeheuerlichen Verdacht mündet. Unterdessen ist Michael Sander in tödliche Gefahr geraten.“

Ich habe mir diesen Thriller ausgesucht, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Ich bin erst später draufgekommen, dass es sich um den bereits fünften Teil in der Reihe handelt. Da ich aber schon so neugierig war, habe ich trotzdem zu lesen begonnen und konnte gar nicht mehr aufhören. Beim Lesen bekommt man dieses typische nordische-Thriller-feeling, da sich die Spannung langsam aufbaut, aber nie ein Kapitel dabei ist was auch nur im Entferntesten langweilig wäre.

Die Charaktere sind alle sehr glaubhaft und lebensnah beschrieben. Durch die genaue Erzählstruktur hat man als Leser pures Kopf-Kino. Michael Sander scheint ein sehr komplexer Charakter zu sein, der aber auch sehr liebenswert ist und im Grunde das richtige tut (wenn auch manchmal mit etwas fraglichen Methoden). Seine Frau, Lene Jensen, rückt für mich manchmal etwas zu sehr in den Hintergrund und wird, meiner Meinung nach, mitunter ungerecht dargestellt.

Die Geschichte rund um den Pharmakonzern ist wirklich glaubhaft erzählt und packt einen sofort. Ich denke, dass es dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut, wenn man die bisherigen  Bücher nicht kennt. Aber es ist sicherlich hilfreich, wenn man an manchen Stellen, besonders wenn auf vergangene Fälle verwiesen wird, die Hintergründe kennt. Ich werde auf jeden Fall die anderen Bücher der Reihe noch nachlesen und freue mich schon darauf!

Fazit: Spannender Thriller der sehr gut erzählt ist und Lust auf mehr macht!

„Sühne“ (im dänischen Original: „Ghostwriter“),  von Steffen Jacobsen ist am 30. März 2020 im Heyne-Verlag (Verlagsgruppe RandomHouse) erschienen.

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Für Buchliebhaber: Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep

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„Schon sein ganzes Leben lang hat der ebenso liebenswerte wie chaotische Literaturdozent Charley Sutherland versucht, seine einzigartige Begabung vor der Welt zu verbergen: Er kann Figuren aus Büchern zum Leben erwecken! Das ist toll, wenn es sich dabei um Pu den Bären handelt, und kompliziert, wenn plötzlich der Hund der Baskervilles in deinem Vorgarten sitzt. Nur Charleys Bruder Rob weiß von seiner Gabe. Deshalb läuten bei dem etwas biederen Anwalt auch sämtliche Alarmglocken, als er eines Nachts einen Anruf von Charley erhält und dieser ihm gesteht, er habe Uriah Heep, den Schurken aus Charles Dickens’ Meisterwerk »David Copperfield«, freigelassen. Und der hat nichts Geringeres im Sinn als das Ende der Welt. Gemeinsam versuchen Charley und Rob, Uriah zurück in den Roman zu verbannen, bevor er größeres Unheil anrichten kann. Doch dabei stoßen sie auf ein dunkles Geheimnis …“

Dieses Buch hat mich genau zum richtigen Zeitpunkt erwischt! Charley’s Geschichte ist wunderschön erzählt und ist ein Traum für alle Liebhaber englischer Klassiker (und jene, die es noch werden möchten). Sicher ist es ein Pluspunkt, wenn man schon einmal ein Buch von Charles Dickens gelesen hat, aber die Autorin erzählt auch meistens etwas zu dem jeweiligen Klassiker,  sodass man auch so mitkommen würde.

Die Autorin erzählt die Geschichte von mehreren Perspektiven und somit bekommt es auch mehr Facetten und Interpretationen von verschiedenen Situationen. Dies spiegelt sich wiederrum auch in den herbeigelesenen Charakteren wieder, da alles auf verschiedenen Interpretationen von Geschichten aufbaut und somit die Charaktere zwar im Klassiker dieselben sein können, aber anders ausschauen und sich anders verhalten wenn sie herbeigelesen werden. Dieser Punkt hat mich sehr an mein Literaturstudium erinnert und ich habe dieses Buch umso mehr dafür gemocht. Auch habe ich bei manchen Stellen meine eigene Kopie des entsprechenden Klassikers rausgesucht und nochmal im Original nachgelesen oder die Zeichnungen von Alice im Wunderland nochmal genauer angeschaut.

Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und man schließt manche sofort ins Herz. Das ist wirklich eine Mischung aus Roman und Abenteuergeschichte mit einer Prise Magie/ Fantasy. Ich war noch nie in Neuseeland und habe mich auch noch nie sehr mit den Mythen und Geschichten der Insel beschäftigt, daher konnte ich mir Wellington und manche Charaktere nicht so ganz gut vorstellen, aber das ist wirklich ein sehr kleiner Minuspunkt.

Ich finde, dass dieses Buch jeder Buchliebhaber anspricht, der auch noch ein wenig Fantasy mag. Für mich war dieses Buch einfach eine Wohltat und ich konnte gar nicht aufhören zu lesen.

 

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Packender viktorianischer Roman mit The Doll Factory

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„London, 1850. Iris schuftet unter harten Bedingungen in einer Puppenmanufaktur, doch heimlich malt sie Bilder und träumt von einem Dasein als Künstlerin. Als sie für den Maler Louis Frost Modell stehen soll und von ihm unterrichtet wird, eröffnet sich ihr eine völlig neue Welt: Künstlerische Meisterschaft, persönliche Entfaltung und die Liebe zu Louis stellen ihr Leben auf den Kopf. Sie ahnt jedoch nicht, dass sie einen heimlichen Verehrer hat. Einen Verehrer, der seinen ganz eigenen, dunklen Plan verfolgt.“

The Doll Factory ist ein packender, wunderschön geschriebener, historischer Roman. Man fühlt sich als Leser sofort ins London um 1850 hineinversetzt. Die Autorin stellt die Schrecken und Ängste dieser Zeit sehr gut dar, aber vergisst auch nicht auf die Schönheit dieser Zeit. Besonders die Wunder dieser Zeit werden zur Schau gestellt, in Form der Weltausstellung im Hyde Park.

Der Schreibstil ist so gut, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Ich habe sofort mit Iris mitgefühlt. Es war auch gut, die Perspektive von Silas zu haben, damit konnte ich ihn besser verstehen. Durch dieses Hintergrundwissen von beiden Hauptcharakteren hat es die Geschichte umso packender gemacht. Das Cover ist wunderschön gestaltet, aber das bin ich schon von den meisten Büchern dieses Verlags gewohnt. Die Geschichte hat viele Aspekte. Charaktere wollen ihre Umstände verbessern, manche wollen Liebe finden und vor allem wollen sie sich in ihrer Kunst ausleben.

Ich kann das Buch jedem, der viktorianische „gothic“ Romane mag empfehlen. Die Autorin fängt die Umgebung wie auch die Stimmung sehr gut ein und reißt den Leser von den ersten paar Seiten mit.

 

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Der Sturm und seine Folgen

 

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„Vardø, Norwegen am Weihnachtsabend 1617. Maren sieht einen plötzlichen, heftigen Sturm über dem Meer aufziehen. Vierzig Fischer, darunter ihr Vater und Bruder, zerschellen an den Felsen. Alle Männer der Insel sind ausgelöscht – und die Frauen von Vardø bleiben allein zurück.“

Die Geschichte baut sich von dem Sturm am Weihnachtsabend 1617 auf und beschreibt sehr detailliert das Leben von Maren, die ihr ganzes Leben in Vardo verbracht hat, und Ursa, die mit dem Hexenjäger Absalom Cornet verheiratet wird und neu auf die Insel einige Zeit nach dem Sturm kommt.

Da ich schon viel über dieses Buch von diversen englischen Youtuber und Instagrammer gehört habe, war ich schon sehr gespannt drauf. Meiner Meinung nach, ist das Cover der englischen Version schöner gestaltet, aber unter dem Einband der deutschen Version findet sich auch eine schöne Gestaltung.

Da die Autorin alles sehr detailliert beschreibt und man durch den flüssigen Schreibstil sofort mit den beiden Hauptcharakteren mitfiebert, gibt es auch einige Punkte die manchmal, besonders als Frau, schwer zu verdauen sind und sehr bedrückend sind. Dies ist aber auch eine gute Reflexion dieser Zeit, da  ich nicht denke, dass im 17. Jahrhundert die Welt sehr feministisch war und alles eitle Wonne. Die Handlung ist gut nahvollziehbar und man will als Leser wirklich wissen, was mit den Hauptcharakteren, aber auch mit den Dorfbewohnern, weiter passiert.

Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, da es mir sehr gut gefallen hat. Es ist ein gut recherchierter historischer Roman, der, meiner Meinung nach, die Wirklichkeit dieser Zeit gut wiederspiegelt aber trotzdem auch Hoffnung gibt.

 

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Liebe Mich, töte mich (aber irgendwie auch: langeweile mich)

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Das Cover hat mich wirklich als erstes an diesem Buch angesprochen, da es für mich den Anschein einer düsteren/ Thriller-Liebesgeschichte hatte. Der Titel hat passt auch gut dazu und dieser Thriller ist wirklich eine Liebesgeschichte über Abhängigkeit und wozu einem die Liebe treibt.

Der Leser bekommt Einblick in den Fall von verschiedene Perspektiven, Geo und Detective Kaiser Brody. Man erfährt genug um sich in die Charaktere hineinfühlen zu können, aber auch nicht zu viel damit einige Fragen bis zum Schluss offen bleiben. Der Schreibstil ist flüssig und der generelle Aufbau ist gelungen.

Der Ansatz hat mir sehr gut gefallen, leider hat sich alles ab einem Zeitpunkt einfach nur wiederholt und ich wollte auf den letzten 100 Seiten nur noch, dass es endlich zum Schluss kommt. Ich denke, dass die Autorin sicher die Story langsam aufbauen wollte und immer nur Kleinigkeiten preisgibt, aber für mich wurde es ab der Hälfte etwas langweilig und ich konnte mir schon denken wie es ausgeht. Es kann sein, das sich mein letztes gelesenes Buch, ein spannender Thriller der etwas mehr Tempo hatte, sich auf mein Leseerlebnis ausgewirkt hat.

Wie gesagt, den Plot finde ich nicht schlecht und ich hätte das Buch nicht zu Ende gelesen, wenn ich nicht wissen wollte, wie es schlussendlich ausgeht. Ich denke, dass ich es Lesern empfehlen würde, die gerne viel Hintergrundgeschichte zu den Charakteren lesen und einen langsamen Thriller schätzen.

 

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